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Ilhem

Ein karges Frühstück mit den Eltern und ihren vier Geschwistern, der Weg zur Schule - der 21. Mai 2003 beginnt für die elfjährige Ilhem wie viele andere Tage auch. Doch er sollte anders enden ...

Ilhem - 48 Std. begraben

Ilhem 13 J. Waisenkind aus Algerien

Um 19.45 Uhr erschüttert ein verheerendes Erdbeben mit einer Stärke von 6,7 die algerische Hauptstadt Algier. Menschen graben mit bloßen Händen nach Verschütteten. In den eingestürzten Häusern werden noch ganze Familien vermutet. Ilhems Familie ist auch darunter.

"Alle raus!", sind die letzten Worte, die das Mädchen von ihrem Vater hört. Die ganze Familie wird verschüttet. Erst nach zwei Tagen findet man Ilhem. 48 Stunden lang lag sie schwer verletzt unter den Trümmern begraben! Ilhem lebt noch. Vater und Mutter sind tot, und drei ihrer vier Geschwister.

In einer sofortigen Notoperation müssen ihr beide Oberarme und der rechte Vorderfuß amputiert werden! Ihre Überlebenschancen sind gering. Und wenn sie es schafft, wie sollte ein plötzlich zur Vollwaise gewordenes Kind mit schwersten Behinderungen ein menschenwürdiges Leben in Algerien führen?

Ein österreichischer Arzt des Katastrophenteams ermöglicht, dass Ilhem in ein Krankenhaus nach Salzburg verlegt werden kann.

Das Unglück zweier Menschen führt diese zusammen

Nur zwei Zimmer nebenan kämpfen die Ärzte um ein weiteres Leben:

Es ist das Leben des deutschen TV-Stars Wolfgang Fierek. Er wurde bei einem Motorradunfall schwer verletzt. Erst zehn Wochen nach seinem Unfall steht fest: Sein Bein muss nicht abgenommen werden.

"Ich hörte Ilhem nachts vor Schmerzen wimmern", erzählte er. "Jeder Verbandswechsel bei ihr musste unter Vollnarkose gemacht werden, weil sonst die Schmerzen für sie zu groß gewesen wären! Es ist unfassbar, zwei Tage lang war sie verschüttet unter Trümmern, ihre Eltern werden nie wieder kommen. Sie hat keine Arme mehr und wird nie wieder richtig laufen können. Gegen das, was dieses algerische Kind erlebt hat und noch immer durchmachen muss, sind meine Verletzungen nichts!"

Wolfgang Fierek wendet sich an die Deutsche Lebensbrücke: "Helfen Sie mir bitte, diesem Kind ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen!"

Ilhem's Pflegefamilie

Ilhem hat inzwischen Armprothesen, mit denen sie sogar sehr gut umgehen kann. Sie bewegt sie mit den Muskeln in ihren verbliebenen Oberarmstümpfen. Damit kann sie nun auch selbst wieder greifen, alleine essen, ohne Hilfe! Irgendwann kannn sie auch einen Computer bedienen. Für ihre berufliche Zukunft ein Meilenstein, denn auch daran müssen wir jetzt schon denken!

Mittlerweile konnte für sie in Salzburg auch eine algerische Pflegefamilie gefunden werden. Großartige Menschen, die trotz drei eigenen Kindern das behinderte Mädchen wie eine eigene Tochter aufgenommen haben. Mit deren Kindern Yasmine, Ines und Anja hat Ilhem nun sogar drei liebevolle neue Schwestern.

Ilhem ist auch ohne Prothesen sehr gut am PC

Da Ilhem noch wächst, müssen ihre Prothesen immer wieder angepasst werden, bis sie erwachsen ist. Das kostet viel Geld.
Sie wird immer wieder auf einen Rollstuhl angewiesen sein, obwohl sie gelernt hat, einige Schritte zu gehen.

Dringend braucht das schwer traumatisierte Mädchen intensive psychologische Betreuung: „Ich will nie wieder dahin ...", sagte sie einmal. Sie meint ihre algerische Heimat.
Mit ihrer neuen Pflegefamilie hat sie diesen großen Schritt dennoch erstmals nach dem furchtbaren Unglück gewagt: Im August 2005 flog sie zusammen mit ihrer Pflegmutter nach Algerien und besuchte dort das Grab ihrer Eltern und Geschwister. 
Sie hat nicht viel darüber gesprochen, aber seitdem ist Ilhem ruhiger und weniger agressiv, und sie hat weniger Albträume. Aber es ist noch ein weiter Weg bis all diese Erlebnisse überwunden sind.

Ilhem heute

Ihre Spenden haben dazu beigetragen, dass Ilhem heute fast wie ein normaler Teenager leben kann, mit all deren Freuden und Problemen. Dennoch braucht sie immer wieder Hilfe, vor allem für ihre weitere Ausbildung, und für evtl. notwendige Reha-Maßnahmen, die nicht immer von der Krankenkasse finanziert werden.

Ilhem hat eine Ausbildung zur Bürokauffrau erfolgreich abgeschlossen und ist auf Jobsuche. Sie kann trotz ihrer Prothesen super mit dem PC umgehen. Sie ist sehr selbständig und wohnt sogar allein. Allerdings kommt täglich eine Hilfskraft um ihr bei schweren Sachen zu helfen wie duschen und anziehen. Jetzt wurde das Bad behinderten gerecht umgebaut, diese konnte  von noch vorhandenen Spenden finanziert werden.

Wir freuen uns über jede Spende, die dazu beiträgt, dass Ilhem weiterhin ein fast selbstbestimmtes Leben führen kann.

Ilhems Lebenswille war stärker als der Tod - sie braucht weiterhin unsere Hilfe!